"Die Türkische Wirtschaft Ist Nach Wie Vor Stark", Artikel von Botschafter Hasan Göğüş, veröffentlicht am 5. August 2016 im "Wirtschaftsblatt"

Viyana Büyükelçiliği 08.08.2016

DIE TÜRKISCHE WIRTSCHAFT IST NACH WIE VOR STARK

Um eine Wirtschaft fair bewerten und angemessene Zukunftsprognosen erstellen zu können, ist es erforderlich, die Grundlagen auf denen sie fußt, gut zu verstehen. Je stärker die Grundlagen einer Wirtschaft sind, desto besser wird ihre Standfestigkeit gegenüber politischen und wirtschaftlichen Krisen sein. Würde der Putschversuch vom 15. Juli als ein Wendepunkt für die türkische Wirtschaft angesehen werden, so wären die Bewertungen und Prognosen fehlerhaft.

Betrachtet man jedoch den Zeitraum von 2002 bis 2015 wird deutlich, dass die türkische Wirtschaft die Kriterien einer soliden Basis erfüllt. In dieser Hinsicht ist das Wirtschaftswachstum ein wichtiger Indikator. Die türkische Wirtschaft hat im vorgenannten Zeitraum jährlich ein durchschnittliches Wachstum von 4,7% verzeichnet. Mit 4% lag die Wachstumsrate im Jahr 2015 über dem weltweiten Durchschnitt von 3,1%. Dieses Wachstum basiert auf der jungen und dynamischen Struktur der Türkei. Dass ein lebhafter Markt vorhanden ist, dessen Stärke auf die dynamische Bevölkerung zurückgeht, wird auch daran ersichtlich, dass von den 4% Wachstum im Jahr 2015, 3,7% aus öffentlichen und privaten Ausgaben kamen. Auch die Exporte vervierfachten sich von 36 Milliarden USD im Jahr 2002 auf 144 Milliarden USD im Jahr 2015. Im selben Zeitraum belief sich die Gesamtsumme der ausländischen Direktinvestitionen auf 165 Milliarden USD, wobei Österreich stets einer der größten Investoren war.

Wird diese Dynamik auch weiterhin erhalten bleiben? Die finanzielle Basis der Türkei ist stark. Nach der wirtschaftlichen Krise 2001 sind umfangreiche strukturelle Reformen umgesetzt worden. Im Jahr 2015 belief sich das öffentliche Defizit auf 1,2% des BIP, lag damit unter dem EU-Durchschnitt (3%) und erfüllte das Maastricht-Kriterium (3%). Ebenso lag der öffentliche Schuldenstand gemessen am BIP mit 32,9% weit unter dem EU-Durchschnitt (85,2%) und dem Maastricht-Kriterium (60%); auch die Liquidität der Banken ist mit der Erfüllung der jeweiligen Basel III Kriterien gewährleistet.

Die Türkei ist sehr bemüht, negative Einflüsse so gering wie möglich zu halten. Die unabhängige Zentralbank sorgt weiterhin dafür, dass die Liquidität der Banken gesichert ist und hat keine Notwendigkeit gesehen, in die Geldmärkte einzugreifen. Dies zeigt, dass die momentanen Schwankungen der türkischen Währung unwesentlich sind. Zudem wurde vielfach betont, dass in den freien Markt nicht eingegriffen wird und geplante Reformen weiterhin durchgeführt werden.

Dementsprechend ergibt eine realistische und faire Bewertung, dass die türkische Wirtschaft strukturell stark ist und die ihr zugrunde liegende Dynamik bestehen bleiben wird. Aus diesem Grund haben wir vollstes Vertrauen, dass sich die guten wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der Türkei und Österreich weiterhin genauso fortsetzen und weiterentwickeln werden.

Hasan Göğüş, Botschafter der Republik Türkei


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